L.O.V.E. is in the air….
Die Digitalisierung ist bekanntlich der Megatrend, der die Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig verändern wird.
Was aber bedeutet dies für die Führung? Was ist künftig erfolgreiches Leadership, erfolgreiches digitales Leadership?
Dazu gäbe es viel zu sagen.
Auf den Punkt gebracht: Erfolgreiches Digital Leadership braucht L.O.V.E SINN!
Leidenschaft
Offenheit
Vertrauen und
Emotionale Intelligenz
Gepaart mit Sinn wird dies den entscheidenden Unterschied in der erfolgreichen Führung ausmachen.
Leidenschaft und Passion lädt ein zu Followership und erzeugt oft Pulleffekte. Und diese braucht es um Neues zu wagen und in Zeiten der Unsicherheit und Veränderung mutig einen Richtungswechsel vorzunehmen. Menschen, die folgen sollen, wollen emotional berührt werden und die Leidenschaft einer Führungskraft für eine Idee kann dies hervorrufen.
Offenheit braucht es im Zeitalter des Experimentierens, der verschwimmenden Unternehmensgrenzen und konsequenter Vernetzung. Offenheit meint hier wirklich auch die Offenheit verrückte Ideen auszuprobieren, das „out of the box thinking“, anders denken ermöglichen und dies möglichst divers. Diese Offenheit als Haltung und Kompetenz einer Führungskraft kann dann infektiös auf andere wirken und das Tun bestimmen.
Vertrauen – als Gegenpol zur Kontrolle – wird die Währung sein, die einzahlt auf den adäquaten Umgang mit Komplexität. Denn Komplexes, Lebendiges entzieht sich der Kontrolle. Und wir leben in Zeiten von exponentiell anwachsender Komplexität. Vertrauen als Haltung und Kompetenz braucht es auch im Umgang mit den „Followern“. Traue ich es ihnen zu und vertraue ich auf die Selbstwirksamkeit jedes einzelnen Mitarbeiters? Nur dann wird Führen auf Augenhöhe möglich sein.
Emotionale Intelligenz meint hierbei sehr breit gefasst die Existenz eines realistischen Selbstbildes, den Zugang und das Steuern der eigenen Emotionen, die Empathie und echte dialogische Kompetenz. Emotionale Intelligenz erlaubt das Leben einer Fehlerkultur, das Leben echter Co-creation. Und Innovationen werden erst mit dieser Form der Intelligenz im Unternehmen nachhaltig möglich sein.
Achtung: ohne Sinngebung nützt auch L.O.V.E nicht viel. Sinn, das „WARUM“, das Wozu sollte immer grösser sein als Null, sonst wird Führung ins Leere laufen bzw. seine Potentialkraft nicht entfalten. Führung muss Sinn anbieten. Nur dann wird echtes Followership möglich sein. Und erst durch Followership wird Leadership zu Führung!
Somit meine Frage an alle Leader: Is there L.O.V.E. in the air?
2 Kommentare
Das Spannende an der Digitalisierung ist für mich, dass sie ein transformativer Prozess ist. Wesentliche Vollzüge von Mensch und Gesellschaft wie Bildung, Arbeit, Kommunikation, Mobilität, Spiel u.v.m. werden transformiert. Was ich damit meine: Die „Digitalisierung“ verdrängt keines unserer Grundbedürfnisse und macht sie auch nicht überflüssig. Wir werden nicht weniger oder mehr kommunizieren, arbeiten oder lernen, sondern anders. Deswegen vermute ich, dass die Vorbehalte und Ängste gegen die Digitalisierung nur sehr bedingt Ängste vor anderen Quantitäten sind (weniger, mehr oder gar keine Arbeit) sondern vor anderen Qualitäten: ein wenig, ziemlich oder völlig ANDERE Arbeit. Wir Menschen mögen ANDERS nämlich nicht so sehr. Nicht einmal in den Ferien. Digitalisierung bedeutet aber in erster Linie ANDERS – und nicht weniger oder mehr.
Nun fällt die Digitalisierung nicht wie ein Meteor plötzlich vom Himmel oder walzt unvorhersehbar über uns hinweg wie ein Tsunami. Abgesehen davon, dass auch Meteoriten und Tsunamis vorhergesehen werden können, zeichnen sich die Veränderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, schon länger und immer deutlicher ab. Sie sind wahrnehmbar, in vielen Fällen steuerbar. Ich hin ihnen nicht ausgeliefert. Als Mitarbeiter nicht, als Führungskraft nicht, als Unternehmen nicht. Wer sich mit diesen Veränderungen aufmerksam beschäftigt (in und durch digitale Medien, durch aktive Mitarbeit in digitalen Netzwerken, durch konsequente Recherche und Verlinkungen, durch aktives Teilen und Kommentieren, durch Mitgestalten und Einflussnehmen), verändert sich, das eigene Arbeiten, Denken, Kommunizieren und Lernen ganz von selbst; der und die erlebt diese Transformation am eigenen Leib und im eigenen Umfeld mit.
Die digitale Transformation wird also nicht von irgendwoher verordnet. Sie wird nicht in Hörsälen gelehrt und nicht von Geschäftsführungen implementiert. Sie geschieht und fordert jedeN EinzelneN von uns auf, sich auf sie einzulassen. Sie ent-hierarchisiert, sie macht es klassischen Kontrollkulturen schwer bis unmöglich zu funktionieren, sie fordert ganz neue Kompetenzen der Zusammenarbeit und der Kommunikation. Und das alles lerne ich allein, indem ich es mache. Ich kann nicht auf jemanden warten, der mich einführt, es mir beibringt. Ich muss loslegen.
Die fünf überaus anziehenden Stichworte, die Daniela Thomas in diesem Beitrag anbietet, liegen im Moment wahrscheinlich mehr in der Luft, als je zuvor. Auch die Chancen, um mit Hilfe dieser Kernkompetenzen (Leidenschaft ist für mich eine Kompetenz!) unsere Lern- und Arbeitsprozesse weiter zu entwickeln, um aus Erfolg & Lust ein Team zu machen, sind derzeit so hoch wie nie. Nicht zuletzt, weil sie endlich gebraucht werden, nicht einfach geduldet wie bisher.
L.O.V.E. & Sinn sind für mich fünf Katalysatoren, die uns kräftig dabei unterstützen, die digitale Transformation in geschäftlichen Erfolg und in berufliche Zufriedenheit zu übersetzen.
Vieles richtig, was Christoph Schmitt sagt. Nur, verfüge ich über wesentlich weniger Zeit, wenn ich „durch aktive Mitarbeit in digitalen Netzwerken, durch konsequente Recherche und Verlinkungen, durch aktives Teilen und Kommentieren, durch Mitgestalten und Einflussnehmen“ am Dauerschreiben bin. Zeit z.B. für off-line Vergnügen wie Spaziergänge, Buch Lesen, face2face Gespräche und dergleichen. Auch, weil im Moment noch vieles doppelt läuft und wir uns z.B. mit den verschiedenen online Plattformen der Dienstleister auseinandersetzen und sie selber „füttern“ und bedienen müssen müssen.
Liege ich da völlig falsch, Herr Schmitt?